Oberhausen: Kritik am Gutachten zum Radschnellweg „westliches Ruhrgebiet“ - ADFC Oberhausen/Mülheim

Potenzial für einen echten Radschnellweg hat die Flachglastrasse © ADFC (PB)

Oberhausen: Kritik am Gutachten zum Radschnellweg „westliches Ruhrgebiet“

Im Oktober 2022 hat das von der Stadt Oberhausen beauftragte Gutachterbüro zur Machbarkeit eines Radschnellweges von Mülheim nach Bottrop endlich einen konkreten Vorschlag für die Wegeführung vorgestellt - leider mit kaum überzeugendem Ergebnis!

Im Oktober 2022 hat das von der Stadt Oberhausen beauftragte Gutachterbüro zur Machbarkeit eines Radschnellweges von Mülheim nach Bottrop endlich einen konkreten Vorschlag für die Wegeführung vorgestellt. Dieser Vorschlag weicht im Wesentlichen von dem ab, was die Stadt als Wegeverlauf entspechend eines CDU-Entwurfes als Prüfauftrag vorgeschlagen hatte.

Bei dem jetzt vorliegenden Gutachtervorschlag ist aus ADFC-Sicht besonders die Wegeführung am Hauptbahnhof unbefriedigend, da der Weg über den Bahnhofsvorplatz führen soll, der jetzt fast vollständig von der STOAG (Busbahnhof) genutzt wird. Zur Prüfung vorgeschlagen war eine Wegeführung entlang der DB-Gleise und vorbei am Museumsbahnsteig.

Auch bei der Wegführung durch das CentrO legt der Gutachter keine Lösung vor und empfiehlt stattdessen den bisherigen Radweg über den "Platz der Guten Hoffnung" trotz aller Sonderveranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt dort. Zu prüfen war ein Fahrweg unmittelbar an der ÖPNV-Trasse abseits der CentrO-Besucherströme.

Auf Bottroper Stadtgebiet überzeugt die Empfehlung des Gutachters auch nicht, der den Bau des Schnellweges auf der Bottroper Straße respektive Osterfelder Straße in Bottrop vorschlägt und ihn dann durch innerstätsiche Straßen führt. Zu prüfen war die weitgehende Nutzung der „Flachglastrasse“ mit einem möglichst langen straßenfreien Verlauf.

Auch aus der Politik gibt es Kritik, die zusammengefasst lautet: Zu viel Straße, zu wenig autofreier Radweg. Hierin scheinen sich CDU und SPD einig zu sein. Der ADFC wünscht sich ebenfalls eine Linienführung, die weniger über Straßen verläuft und die vorhandenen stillgelegten Bahntrassen stärker einbindet. Der Gutachter gibt zu bedenken, dass am Ende der Trassenvorschlag auch technisch und finanziell umsetzbar sein sollte. Ein Vorschlag, der nicht machbar sei, hilft schließlich niemanden.

Wie geht es jetzt weiter? Im Februar 2023 werden Oberhausener Politik, Verwaltung und das Gutachterbüro zusammenkommen und nach einer Lösung suchen, die das Wünschbare und das Machbare verbindet.

Norbert Marißen

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