Die Delle in Mülheim: Parken auf dem Radweg
Die kleine Einbahnstraße Delle mit baulichem Radweg in Gegenrichtung dient als Verbindung zwischen Altstadt und Ruhr sowie der Umfahrung der Kreuzung Stadtmitte.
Die kleine Einbahnstraße Delle mit baulichem Radweg in Gegenrichtung dient als Verbindung zwischen Altstadt und Ruhr sowie der Umfahrung der Kreuzung Stadtmitte.
Der Radweg ist ordnungsgemäß beschildert und an der Kreuzung Friedrichstraße durch eine rote Pflasterung gut erkennbar. Hinter der Einmündung besteht der Radweg aus grauem Pflaster und weist in größeren Abständen Fahrradpiktogramme auf. Diese werden jedoch gerne „übersehen“ und der Radweg als Parkstreifen missbraucht. Anzutreffen sind sowohl Lieferdienste als auch PKW, deren Fahrer*innen z.B. den Geldautomaten in der Sparkasse aufsuchen oder einen Arzt.
Das Problem besteht seit Jahren, wurde jedoch durch die coronabedingte Schließung des privaten Parkplatzes im letzten Jahr deutlich verschärft. Das Ordnungsamt hat festgestellt, „dass es ist nicht möglich ist, dieses Fehlverhalten unmöglich zu machen.“ Für Poller fehlt der Platz, weil dann der Bordsteinradweg zu schmal wird. Radfahrerenden bleibt nur, auf den Fußweg auszuweichen.
Nach wiederholten Beschwerden hat das Ordnungsamt in den letzten Wochen verstärkt Verwarnungen verteilt – rund 20 Stück an einem Tag -, aber ohne erkennbaren Erfolg. In der Folge hat die Ordnungsbehörde nun zusammen mit der Polizei entschieden, dass die Falschparker abgeschleppt werden sollen. Es bleibt abzuwarten, ob sich dies herumspricht und den gewünschten Erfolg hat.
Die Problematik Lieferverkehr möchte man ebenfalls versuchen, zu lösen. Der Vorschlag, zwei kaum genutzte Taxiparkplätze im mittleren Bereich der Delle frei zu geben, ist laut Ordnungsamt rechtlich nicht möglich: „Sie sind von den Taxiunternehmen im Rahmen eines politischen Antrages als notwendiger Bedarf geltend gemacht worden und vom Rat der Stadt Mülheim an der Ruhr beschlossen worden. Insoweit können diese Parkplätze nicht umfunktioniert werden.“ Statt dessen werden sie weiterhin als Kurzzeitparkplätze missbraucht.
Alternativ dazu hat die Verwaltung beschlossen, den ersten der beiden „Behindertenparkplätze“ zu versetzen und dort eine Ladezone einzurichten. Das Ordnungsamt erklärt dazu, dass „mit dieser Maßnahme aus straßenverkehrsrechtlicher Sicht den Bedürfnissen der Lieferdienste sowie der Fußgänger und Radfahrer nachgekommen wird.“ Die Umgestaltung ist bereits beauftragt.