Autostadt Mülheim - Die Kaiserstraße ist ein Hindernis für den Radverkehr - ADFC Oberhausen/Mülheim

Hier am Kaiserplatz startet die Kaiserstraße

Autostadt Mülheim - Die Kaiserstraße ist ein Hindernis für den Radverkehr

In den Mülheimer Zeitungen wurde kürzlich über die Pläne der Stadt berichtet, die Kaiserstraße umzubauen und mehr Platz und Sicherheit für Radfahrende zu schaffen. Ein Kommentar von Gudrun Fürtges.

Das bereits 1997 beschlossene städtische Radverkehrsnetz ist zu fast 95% identisch mit dem vor zwei Jahren in unserem Mapathon-Prozess unter reger Bürgerbeteiligung festgestellten Bedarf. In beiden bildet die Kaiserstaße die wichtige Verbindung nach Holthausen, zu verschiedenen Schulen, Sportanlagen, Max-Planck-Instituten und natürlich zu den dort wohnenden Menschen. Allerdings warten wir immer noch auf den Lückenschluss der Nord-Süd-Achse vom „Bürgerradweg“ Zeppelinstraße bis Kaiserplatz. In einer „Fahrradstadt“ Mülheim an der Ruhr sähen wir dort hunderte radelnder Schülerinnen und Schüler. Ich verstehe Eltern, die ihren Kindern den Schulweg per Rad dort nicht erlauben: Wenn ich vom Kaiserplatz bergauf bis zur Weißenburger Straße ohne jede Radinfrastruktur auf der gemeinsamen Fahrbahn unterwegs bin, brauche ich schon eine gewisse Chuzpe: Um keinen Dooring-Unfall zu riskieren, halte ich ein Meter Abstand zu parkenden Kfz. Autos müssen ihrerseits mit 1,50 m Abstand überholen – trotzdem kommen mir manche Fahrzeuge sehr nah. Bergab müssen sich Radfahrende ab den Sportstätten urplötzlich ohne jeden Schutz z.B. einer symbolischen Strichlinie oder eines Radfahrstreifens „durchschlagen“.  Dann gilt es, rechtzeitig auf die linke der zwei Fahrspuren zu wechseln, in den ziemlich unbekannten 2-Richtungsradweg auf dem linken Hochbord der Althofstraße einzubiegen, den Rosenhof zu umfahren und über doppelte Querungen mit „Bettelampeln“ den Kurt-Schumacher-Platz bzw. den Radweg der Leineweberstraße zu erreichen.

Die Berichterstattung der WAZ / NRZ über die teilweise Umwidmung einer Fahrspur zugunsten Radfahrender in unserer seit 1998 „fahrradfreundlichen“ Gemeinde suggeriert eine Diskriminierung der Autofahrenden – das Gegenteil ist der Fall! Für eine Fahrradinfrastruktur in Normalmaßen müsste das Parken auf beiden Seiten stärker eingeschränkt werden als die verabschiedeten Pläne vorsehen – trotzdem haben wir als betroffener Fachverband zugestimmt, um Fördermittel des Landes zu ermöglichen. Wenn die Splitterparteien im Stadtrat unter Führung der FDP die verabschiedete Kompromisslösung zu einer weniger fahrradfeindlichen Umgestaltung als „gegen die Mehrheit gerichtet“ ablehnen, irren sie: Nur eine Minderheit von 30% will oder kann nicht Rad fahren, der Rest braucht mehr subjektive und objektive Sicherheit, um regelmäßig aufzusteigen.

Gudrun Fürtges, ADFC Mülheim

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Wem melde ich Problemstellen in Mülheim?

    Anregungen für große und kleine Verbesserungen in der Radinfrastruktur von Mülheim an der Ruhr über den Ideenmelder des ADFC unter https://mh-ideenmelder.hpadm.de/ eingetragen werden. Dieser wird ehrenamtlich vom KV betreut und regelmäßig, auch gemeinsam mit der Stadt, überprüft und aktualisiert.

    Kurzfristig zu behebende Probleme (zum Beispiel illegaler Müll, Scherben auf dem Radweg) können über das Kümmer-Meldeportal (https://geo.muelheim-ruhr.de/kuemmer-karte der Stadt direkt eingereicht werden!

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  • Wie melde ich Vorschläge für Oberhausen?

    Du kannst in Oberhausen dazu beitragen, dass es besser wird: Trage Missstände mit einer kurzen Beschreibung und einem Foto in die Meldeseite ein. Nach einer Prüfung erscheint Dein Beitrag dann auf unserer Problemkarte. https://oberhausensatteltum.de/problemkarte/

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  • Wer radelt mit mir?

    Radfahren in der Gruppe macht richtig Spaß! Wir organisieren gerne Radtouren (Aktuelle im Radtourenpartal des ADFC) und suchen auch Radelnde, die selber Touren organisieren wollen:https://ob-mh.adfc.de/adfc-ob-mh/radtouren-leiten

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  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Über 1.000 Mitglieder hat der KV Oberhausen/Mülheim! Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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