Tempo 30 auf der Mendener Straße zeigt Wirkung
Seit einiger Zeit gilt Tempo 30 auf der Mendener Straße. Diese wichtige Verbindung zwischen Innenstadt und Menden parallel zur Ruhr soll damit für Radfahrende sicherer werden. Die Maßnahme zeigt Erfolg und sollte ausgeweitet werden!
Das Radfahren im Ruhrtal ist beliebt, jedoch fehlen auf der rechten Flussseite zwischen Innenstadt und B 1 geeignete Wege: Es gibt nur den Leinpfad und die Mendener Straße. Auf dem Leinpfad ist das Radfahren aufgrund der Enge zum Schutz der Fußgänger aus gutem Grund verboten. Der Radverkehr braucht deshalb nicht nur zu Zeiten von Corona, sondern auch darüber hinaus eine Alternative.
Der Radverkehr wird anfänglich über Schutzstreifen auf der Friedrichstraße auf den Straßenzug Dohne – Mendener Straße geleitet, wo keine Möglichkeit zur Anlage von Radwegen besteht. Bis zum Sommer 2020 galt auf dieser Landesstraße fast durchgängig eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Da die Straße zum Teil sehr schmal ist und die Höchstgeschwindigkeit gerade auch im Bereich des Felshanges schon mal gerne überschritten wurde, war Radfahren denkbar unattraktiv und sogar gefährlich.
Als mögliche Lösung schlugen wir vor einem Jahr vor, den Straßenzug Dohne - Mendener Straße zwischen Luisental und Mendener Brücke als für den Anliegerverkehr freigegebene Fahrradstraße auszuweisen. Dort gilt dann Tempo 30 und der Radverkehr hat Vorrang. Da diese Regelung auf Landesstraßen nicht möglich ist, müsste die Stadt in Abstimmung mit der Bezirksregierung diesen Straßenzug zur Gemeindestraße abstufen lassen.
Die Stadt Mülheim an der Ruhr hat, um die Sicherheit der auf der Mendener Straße und Dohne Rad fahrenden kurzfristig zu erhöhen, für den gesamten Straßenzug Tempo 30 angeordnet. Dies wird auch gelegentlich überwacht. Im anbaufreien Bereich wurden außerdem zur Geschwindigkeitsakzeptanz drei Engstellen geschaffen. Der Radverkehr kann seitlich an diesen vorbeifahren. Außerdem wurde der Straßenzug in die Radwegweisung integriert, um Radfahrenden am Anfang des gesperrten Leinpfades aus beiden Richtungen diese Alternative aufzuzeigen.
Nach unserer Beobachtung treffen die Maßnahmen bei den meisten Verkehrsteilnehmern bereits auf recht gute Akzeptanz. Das Geschwindigkeitsniveau hat sich spürbar reduziert und die Strecke wird zunehmend von Radfahrenden angenommen. Dies sollte von der Stadt zum Anlass genommen werden, über die politischen und planerischen Schritte zur dauerhaften Einrichtung einer Fahrradstraße in nächster Zeit konkret nachzudenken.