Radfahrsituation auf dem Dickswall nicht hinnehmbar!
Der Dickswall wurde im Rahmen der Rumbachsanierung in den letzten Wochen neu markiert. Dabei wurde auf Basis von Plänen aus dem Jahr 2007 eine Verkehrsinfrastruktur errichtet, die wir insbesondere für Radfahrende als höchst gefährlich ansehen.
Pressemitteilung zur Verkehrssituation für Radfahrende auf dem Dickswall und der diesbezüglichen Berichterstattung in den Medien beziehen wir als ADFC wie folgt Stellung:
Radfahrende, die den sogenannten „Schutzstreifen“ Richtung Innenstadt nutzen sind nicht geschützt, sondern vielmehr in doppelter Weise gefährdet: Zum einen können die KFZ auf der rechten Fahrspur den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand von 1,50 m nicht einhalten. Zum anderen sind sich öffnende Fahrertüren der rechts vom „Schutzstreifen“ parkenden Autos eine permanente Gefahr (Stichwort „dooring“).
Richtung Osten, also aus der Innenstadt heraus, sieht die Planung gar keine Radverkehrsanlagen vor. Es soll lediglich der Fußweg für Radfahrende freigegeben werden. „Dies hat mit einer sicheren, alltagstauglichen und bedarfsgerechten Lösung nichts zu tun und darf keine Option sein“, stellt Volker Isbruch-Sufryd fest.
Der ADFC lehnt daher diese Verkehrsführung in beide Richtungen entschieden ab!
Es muss gefragt werden, warum eine zweispurige Verkehrsführung in beide Richtungen für KFZ als selbstverständlich hingenommen werden muss, die beidseitige, sichere und alltagstaugliche Radwege von vornherein ausschließen.
Der Dickswall ist Teil des Radverkehrsnetzes NRW und soll als solcher im weiteren Verkauf über die Buggenbeck die Innenstadt mit Heißen verbinden. Bei der vorhandenen Lösung werden selbst routinierte Radfahrende diese Verbindung zu ihrer eigenen Sicherheit nicht nutzen. Darüber hinaus ist esunverantwortlich, Schülerinnen und Schüler der zahlreichen im Einzugsbereich vorhandenen Schulen auf einen solchen Schulweg zu schicken.
Der ADFC fordert daher die Umwandlung jeweils einer Fahrspur in einen gesicherten Radfahrstreifen oder z.B. eine kombinierte Bus-/Taxi-/Radspur, auch um den Sicherheitsdiensten eine schnelle Verbindung sicherzustellen.
Die nicht nur für den Radverkehr ebenfalls schwierige Kreuzung Dickswall/Tourainer Ring sollte in eine nachhaltige Lösung mit einbezogen werden. „Eine menschenfreundlichere Gestaltung dieses östlichen Tores der Innenstadt wäre eine große Chance für die Stadt Mülheim an der Ruhr“, so abschließend Isbruch-Sufryd.